Jugendbegegnungsstätte am Tower und Berufsschule München-Land starten gemeinsames Projekt
Oberschleißheim, 03.06.2016. In seiner Sitzung am 2. Juni hat der Jugendhilfeausschuss des Landkreises München ein Modellprojekt zur Beschulung von jungen Geflüchteten im Berufsschulalter beschlossen. Bei dem so genannten Future Campus handelt es sich um eine Kooperation zwischen der Jugendbegegnungsstätte am Tower des Kreisjugendring München Land (JBS) und der Berufsschule München-Land. Ziel ist es, jungen Geflüchteten und später auch Jugendlichen mit speziellem Förderbedarf fit für Ausbildung und Beruf zu machen und sie darin zu unterstützen, ihr Recht auf Bildung und Teilhabe in der Gesellschaft wahrzunehmen.
Dies geschieht durch die im Landkreis einmalige Verbindung von kultureller Bildung und den Lehrplänen der Berufsschulen.
Mit ihren gut ausgebauten Werkstätten und dem Know-how des erfahrenen Bildungsteams ist die Jugendbegegnungsstätte am Tower sehr gut für das innovative Beschulungskonzept geeignet. „Der handlungsorientierte Unterricht in den Werkstätten bietet Raum, sich mit eigenen Stärken und Interessen auseinanderzusetzen und persönliche Ressourcen zu entdecken“, so Stefan Stoll, Leiter der Einrichtung des Kreisjugendring München-Land. Durch das praktische Arbeiten in den Werkstätten werden Selbstbewusstsein, Teamfähigkeit und berufsrelevante Kompetenzen der Jugendlichen gefördert. Gleichzeitig sollen sie in Kontakt mit Unternehmen und Betrieben in der Region gebracht werden, was einen wichtigen Schritt zur Integration darstellt.
Der mit der Berufsschule München-Land geplante Future Campus wird in das sogenannte Berufsintegrationsjahr (BIK) sowie in eine zusätzliche Orientierungsklasse eingebunden, die eine erfolgreiche Einschulung von Analphabet_innen ermöglicht. Der Kreisjugendring München-Land möchte mit der Entwicklung dieses Modellprojekts den Landkreis darin unterstützen, erweiterte Möglichkeiten für Beschulung und Berufsorientierungsmaßnahmen zu schaffen.
„Im Landkreis München gibt es einen großen Bedarf an Berufsschulkassen für junge Geflüchtete, jedoch fehlt es an geeigneten Orten und ganzheitlichen Konzepten. Wir wissen, wie unterschiedlich und teilweise sehr mangelhaft die Ausbildungs-voraussetzungen geflüchteter Jugendlicher sind. Daher bedarf es neuer handlungsorientierter Konzepte und eine gelingende Zusammenarbeit von formeller und non-formaler Bildung, in der die außerschulische Jugendarbeit ihre Stärken zum Tragen bringen kann“, so Stefan Stoll.